Atelierfrankfurt und Frankfurter Neue Küche starten eine Kooperation, die Kunstgenuss und Kulinarik auf neue Weise verbindet.

Foto: Edda Rössler
Im Frankfurter Ostend entsteht gerade ein neuer Treffpunkt für Kunst, Genuss und Gemeinschaft. Das Atelierfrankfurt und die Frankfurter Neue Küche haben sich zusammengetan und bringen damit zusammen, was schon lange zusammengehört: Kreativität auf Leinwand und Teller.

Foto: Edda Rössler
Was mit einem Charity-Dinner vor fast zehn Jahren begann, mündet jetzt in eine lebendige Kooperation. „Damals war es nur ein Abend, jetzt wird daraus eine enge Zusammenarbeit“, sagt Corinna Bimboese, Leiterin des Atelierfrankfurt, voller Stolz. Bei besagtem Dinner, organisiert mit der Galerie Anita Beckers, zauberte der Frankfurter Gastronom Simon Horn das Catering. Heute ist der Mitgründer der Frankfurter Neuen Küche zusammen mit dem Caterer Panagiotis Tsangalis offiziell Partner des Kunsthauses in der Schwedlerstraße.
Seit Mai serviert der sogenannte „Lunch Club“ im Innenhof des Atelierfrankfurt frische Küche mit Frankfurter Einschlag wie etwa Grüne Soße und auch vegetarische Tagesgerichte. „Typisch regionale Speisen mit internationalen Zitaten“, fasst Tsangalis das Programm zusammen. Den Kaffee gibt es aus der Siebträgermaschine. Montag bis Freitag, jeweils von 11:30 bis 14:30 Uhr. „Es ist für alle offen, nicht nur für unsere Künstler“, das ist Bimboese wichtig. Schon jetzt sei der Zuspruch groß: „Ensemble Modern, Junge Deutsche Philharmonie, Nachbarn, Künstler, alle kommen vorbei.“
Parallel wird im Inneren fleißig umgebaut: Die bisherigen Kantinenräume verwandeln sich in eine offene, flexible Fläche für Veranstaltungen. Geplant sind Kochkurse, kulturelle Events, vielleicht sogar ein Programmkino. Für die Kinderkochkurse sucht das Team noch nach einem pädagogischen Partner. „Kulinarische Intelligenz ist ein Schlüssel. Statt nachmittags vor dem Bildschirm zu hängen, können Kinder hier selbst schnippeln, rühren und schmecken“, sagt Simon Horn.
Der große Aufschlag folgt am 27. Juni mit der Eröffnungsparty „Fritten & Wein“. Es gibt Pommes „all you can eat“ aus dem silbernen Airstream, hausgemachten Apfel-Korn, Eis am Stiel und Musik von DJ Guido. „Das ist unsere Hochzeitsfeier“, sagt Horn augenzwinkernd. Der Eintritt kostet 17 Euro. Start ist um 18 Uhr.
Kunst gibt es natürlich auch: Im Basement zeigen Studierende der Universität Marburg Arbeiten aus dem „Hinterland“, kuratiert von Miriam Wahl und betreut von Professor Klaus Lomnitzer. Gegenüber im Kutscherhaus verarbeitet der Frankfurter Künstler Matthias Rudolph in Text-Bild-Collagen familiäre und gesellschaftliche Narrative zwischen Privatheit und Öffentlichkeit. Noch bis zum 19. Juni läuft die Installation des HfG-Absolventen Samuel Adam Woodhall: Leitplanken, Helme, Relikte des Rennsports, transformiert in objekthafte Reflexionen über Verlust und Identität.

Foto: Edda Rössler
Der Name „Frankfurter Neue Küche“ spielt bewusst auf das „Neue Frankfurt“ der 1920er-Jahre an und verweist zugleich auf die vielfältige Herkunft seiner Macher. „Unsere Küche vereint die Einflüsse, die Frankfurt so besonders machen, bodenständig, entspannt, gut gelaunt“, davon sind Horn und Tsangalis überzeugt. Die Vision ist ein „lebendes Küchenstudio“, in dem gekocht, gelacht, diskutiert und gestaltet wird. Über originelle Anregungen von Küchendesignern, die eine neue Frankfurter Küche entwerfen, freut sich das Team.
Was hier entsteht, ist mehr als eine gastronomische Spielerei. Es ist ein städtisches Experimentierfeld für gutes Essen, neue Ideen und überraschende Begegnungen.
Auf einen Blick:
Lunch Club im Innenhof des Atelierfrankfurt
Eine Kooperation des Atelierfrankfurt und der Frankfurter Neue Küche
montags bis freitags von 11.30 Uhr bis 14.30 Uhr
Schwedlerstraße 1-5, 60314 Frankfurt am Main
Opening-Party am 27. Juni
„Fritten & Wein“ mit DJ Guido
Eintritt: 17 Euro
Start: 18 Uhr
Text und Fotos von Edda Rössler
Veröffentlicht am 13. Juni 2025 in Frankfurter Neue Presse