Vom 9. Juni bis zum 3. Juli 2022 im Kunstverein der Familie Montez
Meditativ, kontemplativ und dennoch voller Leidenschaft, so kann man die Grundsätze von „Das Erde-Projekt“ der amerikanisch-koreanischen Künstlerin Kejoo Park beschreiben. Ab dem 9. Juni bespielt das Gesamtkunstwerk, das aus einer Gemälde-Ausstellung und einer zweiteiligen Installation besteht, den Kunstverein der Familie Montez, Frankfurt/Main.
Mit Malerei und Land Art lädt sie zur Reflexion über Natur ein. Vor dem Kunstverein lässt Kejoo Park einen halbrunden neun Meter langen Steinhügel errichten, der mit einer ebenso großen halbrunden Wasserfläche in der Ausstellungshalle als symbolischer Kreis eine Gesamtheit bildet. Sich als Teil der Natur zu erleben, das ist das Motto des partizipativen Kunstprojektes. So beschädigt und fragil unsere Erde ist, ist sie für Park die Quelle aller Energie.
Mit „Das Erde-Projekt“ beschreitet Kejoo Park, die mehrfach ausgezeichnete Künstlerin, die als Malerin, Architektin und Landschaftsarchitektin ausgebildet ist und seit Jahren in New York, Zürich und München mit Ausstellungen reüssiert, neues Territorium. Es handelt sich um die erste Ausstellung, in der sie Gemälde und Land Art miteinander verbindet. Dabei kann sie ihre Erfahrungen der Zusammenarbeit mit Peter Walker nutzen. Mit dem Landschaftsarchitekten, der die Gestaltung des Ground Zero mitverantwortete, arbeitete sie in New York zusammen.
Minutiöse Vorbereitungen
Die Vorbereitungen zu „Das Erde-Projekte“ gestalteten sich aufwändig. Allein das Stein-Ensemble, das mit hellen Steinen aus der Region errichtet wird, erforderte minutiöse Planung. Die konvexe Installation sieht einen leicht erhöhten Steinhügel mit einem Radius von viereinhalb Metern vor. Zum Rand hin ist alles ebenerdig. In der Mitte des Hügels steigt als ein Sinnbild für Energie weißer Wasserdampf auf. „Wenn das Dämmerlicht am Abend auf den emporsteigenden Dampf fällt, wird das zum mystischen Ort“, davon ist sie überzeugt.
„Dualität bestimmt unsere Welt: Natur und Urbanität, Innen und Außen, Stille und Geschäftigkeit“, so Park. Auch als ein Symbol hierfür ist die halbrunde Wasserfläche im Inneren des Kunstvereins zu verstehen, die sich im Zusammenspiel mit dem Steinhügel im Außenbereich zum Kreis findet.
In Anlehnung an die sechs Lieder des Erde-Zyklus von Gustav Mahler hat Kejoo Park ihre großformatigen Gemälde gestaltet. Die in Mischtechnik auf Leinwand entstandenen abstrakten Werke beziehen sich auf existenzielle Lebenserfahrungen.
Die Technik ist bestechend und besteht aus vielen Arbeitsprozessen. Die Grundlage bilden ihre Fotografien von Naturmomenten, die sie zusammen mit ihren Zeichnungen auf dem Computer bearbeitet und dann auf Leinwand druckt. Danach greift sie als Malerin in das Bildgeschehen mit Acrylfarben und Tusche ein. Ein abschließendes Finish verleiht den Gemälden Silberschimmer und stellt damit auch den Bezug zum weißen Wasserdampf der Erde-Installation her.
„Als Malerin und Landschaftsarchitektin freue ich mich, mit „Das Erde-Projekt“ der dynamischen Stadt Frankfurt am Main einige Momente der Stille, der Reflexion und des Innehaltens zu bieten“, sagt Kejoo Park.
Mehrere projektbegleitende Veranstaltungen laden darüber hinaus zur Auseinandersetzung mit Natur ein. So ist u.a. ein „Stiller Marsch für die Erde“ am 26. Juni geplant, bei dem SchülerInnen der Anna-Schmidt-Schule mit weißen Lampions vom Frankfurter Römer zum Kunstverein Montez unterwegs sein werden.
Schirmherr von „Das Erde-Projekt“ ist Omid Nouripour, Bundesvorsitzender von Bündnis 90/ Die Grünen. Die Vernissage findet am 9.6. um 18 Uhr statt, der Presserundgang um 16 Uhr. „Das Erde-Projekt“ ist noch bis zum 3. Juli zu erleben.
„Das Erde-Projekt“ wird unterstützt vom Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main, Martincolor Bildkommunikation, artlinks, Wendel Pool & Wellness und MDW Bau.
Kejoo Park lebt und arbeitet in Frankfurt am Main.
Weitere Informationen unter kejoopark.com