Junge Kunst mit Zukunft – Städel Benefizauktion im Rahmen der Nacht der Museen – Die Highlight-Werke sind bereits ausgewählt

Kunstwerke zum Verlieben und zum Investieren

Jury der Städel Benefizauktion im Rahmen der Nacht der Museen 2024 bei der Arbeit - Städel-Professor Tobias Rehberger, Heike Eichhorn (Vorstandsmitglied Freunde des MMK e.V.) sowie die Ideengeberin der Städel Benefizauktion Galeristin Barbara von Stechow und Doris Voll (für den Sponsoren Lang & Cie Real Estate AG) Foto Edda Rössler
Jury der Städel Benefizauktion im Rahmen der Nacht der Museen 2024 bei der Arbeit – Städel-Professor Tobias Rehberger, Heike Eichhorn (Vorstandsmitglied Freunde des MMK e.V.) sowie die Ideengeberin der Städel Benefizauktion Galeristin Barbara von Stechow und Doris Voll (für den Sponsoren Lang & Cie Real Estate AG)
Foto Edda Rössler

Zum Ersten, zum Zweiten, Zum Dritten – verkauft! Nach mehrjähriger Pause startet die Städel-Benefizauktion in Kürze und geht damit in die 19. Runde. Im Rahmen der „Nacht der Museen“ kann der Kunstfan am 4. Mai im Museum für Angewandte Kunst Werke von noch unbekannten Künstlern ersteigern, die mit etwas Glück in einigen Jahren bereits zu den Stars der Kunstwelt zählen. Alle Arbeiten stammen von Studierenden der Städelschule und der Hochschule für Gestaltung Offenbach (HfG).

Die Auswahl der insgesamt 26 Werke, 88 standen insgesamt zur Verfügung, hat eine fachkundige Jury vorgenommen. Bildhauer und Städel-Professor Tobias Rehberger, Prof. Bernd Kracke, Präsident der Hochschule für Gestaltung Offenbach, Heike Eichhorn (Vorstandsmitglied Freunde des MMK e.V.) sowie die Ideengeberin der Städel Benefizauktion Galeristin Barbara von Stechow und Doris Voll (für den Sponsoren Lang & Cie Real Estate AG) tagten lange. Die Auswahl aus dem vielseitigen und kreativen Portfolio fiel sichtlich schwer. Wichtig war dem Gremium, dass die Arbeiten neben der Philosophie der Kunstakademie einen originellen Ansatz und perfekte Beherrschung des jeweiligen Genres bieten.

„Wir haben uns ausführlich mit dem Inhalt jedes Kunstwerks beschäftigt“, betont Barbara von Stechow. „Die Qualität ist ausgezeichnet und wir sind happy.“ Auch Tobias Rehberger ist mit den Arbeiten der Städel-Studenten zufrieden. „Ich kenne die Studenten und ihre Arbeiten und konnte mir schon im Vorfeld gut vorstellen, was eingereicht wird.“ Beide gehen von einem großen Besucherandrang zur Auktion aus. „Es ist einfach eine tolle Chance, Künstler von Kunsthochschulen früh zu entdecken“, sind sie sich einig.

Der Erlös der Auktion kommt zu 50 Prozent den jungen Studierenden zugute, 50 Prozent der Summe geht an die jeweilige Hochschule. Die jungen Künstler und Künstlerinnen erhalten somit schon während ihrer Ausbildung die Möglichkeit einer musealen Ausstellungsbeteiligung und können dadurch erste Erfahrungen auf dem Kunstmarkt sammeln.

Die Kunstwerke werden am 2. und 3. Mai 2024 im Museum Angewandte Kunst zu sehen sein, jeweils von 10 bis 18 Uhr. An beiden Tagen sind Führungen durch die Ausstellung möglich.

Geleitet wird die Versteigerung von dem öffentlich bestellten und vereidigten Auktionator Karl Michael Arnold. Die Schirmherrschaft übernahm die Frankfurter Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig, die auch die erste Losnummer versteigern wird. Die Organisation der Städel Benefizauktion übernahm die Kunsthistorikerin Claudia Olbrych. Die Städel-Benefizauktion findet am 4. Mai 2024 im Museum für Angewandte Kunst statt. Einlass ab 18 Uhr, Beginn der Versteigerung um 19 Uhr.

Eine Anmeldung zur Auktion ist unter colbrych@mmg.de erforderlich.

Weitere Information dazu in Kürze unter https://nacht.museumsufer.de

Veröffentlicht am 13. April 2024 in Frankfurter Neue Presse
Text und Fotos von Edda Rössler
Fotos der Kunstwerke von Robert Schittko

Einen Blick in die Schatztruhe

In wenigen Tagen darf man sich auch auf den Auktionskatalog freuen. Heute schon bieten wir einen kleinen Blick ins Reich der jungen Kunst mit Zukunft.

Conversations with strangers von Laila Zaidi Touis Foto: Robert Schittko
Conversations with strangers von Laila Zaidi Touis
Foto: Robert Schittko

Conversations with Strangers von Laila Zaidi Touis

Ist hier eine Schwester von Yoko Ono am Werk? Bei der Spanierin Laila Zaidi Touis feiert Fluxus Urstände. Sie verwandelte zwei Telefonzellen in knallgelbe Skulpturen. Die Zellen sollen möglichst weit voneinander aufgestellt werden. Denn sie dienen nicht allein dem ästhetischen Genuss. Fremde können miteinander telefonieren. Wer kein Smalltalk-Experte ist, kann sich des Stapels mit „sehr persönlichen Fragen“ bedienen, die ebenfalls aus der Hand der Künstlerin stammen.

 

Hofeckweg 2-4 von Gregor Lau Foto: Robert Schittko
Hofeckweg 2-4 von Gregor Lau
Foto: Robert Schittko

Hofeckweg 2-4 (Verhaftung von Holger Meins) von Gregor Lau

Das Relief, das Künstler Gregor Lau aus Beton schuf und mit Acrylfarbe bemalte, wird sich ebenso wie das ikonische Foto ins Gedächtnis brennen. Er evozierte das bekannte Foto der Verhaftung des RAF-Terroristen im Frankfurter Hofeckweg. Genau an der Stelle, an der das Foto entstand, nahm Lau einen Abdruck des Betons und malte darauf die Szene im Stil eines Historienbildes. So atmet man den Hauch der Geschichte und ist zur Reflexion eingeladen.

 

Four glasses von Arnaud Ferron Foto: Robert Schittko
Four glasses von Arnaud Ferron Foto: Robert Schittko

Four Glasses von Arnaud Ferron

Same, same, but different! Der Franzose Arnaud Ferron bannt Whiskeygläser auf das Papier. Auch sie kommen in Serie. Viermal rückt er mit dem Graphitstift die altmodischen Gläser in den Mittelpunkt. Wie geschliffene Edelsteine strahlen sie eine vornehme Eleganz aus. Dabei unterscheidet sich jede Zeichnung in minimalen Bereich von den anderen.

 

Faces von Paul Benkel Foto: Robert Schittko
Faces von Paul Benkel Foto: Robert Schittko

Faces von Paul Benkel

Paul Benkel interpretiert das Genre „Porträtmalerei“ neu. Der junge Darmstädter, der zusammen mit seinem Bruder Anton bereits im vergangenen Jahr mit einer großen Ausstellung im Kunstverein Familie Montez reüssierte, entwarf eine rotzfreche Ahnengalerie. Siebenteilig auf Keramik blicken schimärenhafte Wesen dem Betrachter ins Auge. Sie ploppen auf, um sich gleich wiederzurückziehen, scheint es. Eigens hierfür kreierte die Jury den Begriff des „Anti-Porträts“ und fühlt sich an Platzhalter von Social-Media-Accounts erinnert.