Auszeichnung für Frankfurts prominente Kulturbotschafterin – Galeristin Barbara von Stechow mit dem Hessischen Verdienstorden ausgezeichnet
Am 17. November 2021 überreichte der Hessische Finanzminister Michael Boddenberg den Hessischen Verdienstorden „als Zeichen der Anerkennung für herausragende Verdienste um das Land Hessen“ an Barbara von Stechow (62), eine der bekanntesten Galeristinnen und Kulturbotschafterinnen der Stadt.
Michael Boddenberg würdigte insbesondere ihr „bürgerschaftliches Engagement“. „Mehr als drei Jahrzehnte habe sie sich für die Kultur, die Gesellschaft und die Völkerverständigung eingesetzt“, so Boddenberg. Die Verleihung fand im Rahmen eines kleinen Festaktes im Union International Club in Anwesenheit zahlreicher prominenter Gäste aus Kultur, Wirtschaft, Politik und Sport statt, unter ihnen Messe-Chef Detlef Braun, der Frankfurter IHK-Präsident Ulrich Caspar und Dr. Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzender der Fraport AG.
Dabei ist Barbara von Stechow, eine der profiliertesten Netzwerkerin Frankfurts für Kultur und Wirtschaft, bereits seit 2020 in Besitz des Hessischen Verdienstordens. Doch der Pandemie geschuldet, konnte die offizielle Verleihung erst jetzt stattfinden.
Als sie 2020 durch einen Anruf der Hessischen Staatskanzlei von der Auszeichnung erfuhr, habe sie sich „wahnsinnig gefreut“, erinnert sie sich. „Ich fühlte mich gesehen.“ Barbara von Stechow ist in vielen Bereichen der Stadt ein gesehener und geschätzter Partner. Im Kulturbereich engagiert sie sich neben dem Einsatz für die eigene, international renommierte Kunstgalerie gleichen Namens in Kunststiftungen und hilft, junge Künstler im Rahmen von Stipendienangeboten zu fördern. Darüber hinaus war sie von 2002 bis 2018 Vorstand des Landesverbandes der Galerien in Hessen und Rheinland-Pfalz. Unter ihrer Mitgliedschaft konnte die Frankfurter Künstlerhilfe, die seit mehr als 20 Jahren junge Künstler aus der Region beim Start in die Unabhängigkeit fördert und ältere unterstützt, 200 Künstler fördern.
Mit Charme und Hartnäckigkeit gelingt es ihr immer wieder, Kunst öffentlich in Szene zu setzen. Hilfreich dabei ist ihre persönliche Überzeugungskraft. Sie rückt weniger ihre Person als vielmehr die Sache in den Vordergrund. „Ich bewerte Äußeres nicht über. Ich glaube, das Inhaltliche, das ist für mich das Wesentliche.“ Im Rahmen des Wirtschafts- und Kulturaustauschs mit den USA, ihrer zweiten Heimat, präsentierte sie zusammen mit der damaligen Oberbürgermeisterin Petra Roth die facettenreichen und qualitätsvollen Kulturangebote der hessischen Metropole in New York. „Ich bin Zeitzeuge der drei letzten Jahrzehnte der Stadt“, erinnert sie sich. „Ich finde die Entwicklung, die Frankfurt vollzogen hat, exorbitant interessant und wichtig“, so ihr Credo.
Im Gespräch mit der attraktiven Kulturdame fließt immer wieder der Begriff „pro bono“ mit ein. Ehrenamtlich und mit viel Herz ist sie in der Stadt am Main unterwegs. Neben dem Einsatz für die Kultur nimmt auch die Führung des 1956 gegründeten Union International Clubs, dessen Geschicke sie seit vielen Jahren als Vorstand mitverantwortet, eine wichtige Rolle ein. „Wir sind ein aktiver Club, in dem Völkerverständigung, Förderung von sozialen Projekten und auch kulturelle Veranstaltungen von Bedeutung sind“, sagt sie.
Dass sie trotz des vollen Terminkalenders Zeit für ihre Familie, zu der neben dem Partner Hans B. Ullrich vier erwachsene Söhne, Schwiegertöchter und bereits neun Enkelkinder zählen, ist ihr ein wichtiges Anliegen. „Ich habe mich früh entschieden, Kinder zu bekommen. Aber mit der Maßgabe, dass ich mich selbst weiterentwickle.“ Wie sehr ihr das gelungen ist, dafür spricht die hochkarätige Auszeichnung, mit der seit 1990 bislang an die 400 Hessen ausgezeichnet wurden, wobei sich der Frauenanteil bei nur knapp über 10 Prozent bewegt.
Barbara von Stechow, eine würdige Trägerin des Hessischen Verdienstordens, nahm bei ihren privaten und gesellschaftlichen Stationen viele Bürger und Institutionen mit. Dabei hat sie noch viel vor. „ich finde, dass Frankfurt eine großartige Stadt ist und würde mich freuen, wenn das Image der Stadt im Ausland gebührende Anerkennung findet.“ Mit ihrer Unterstützung sollte das trefflich gelingen.
Text von Edda Rössler, am 18. November 2021 veröffentlicht in Frankfurter Neue Presse